Gebären für das Vaterland?!

Die Machenschaften von organisierten AbtreibungsgegnerInnen sind Teil einer globalen Entwicklung nach rechts. Kein autoritärer Staat kommt ohne das Beschneiden der Selbstbestimmung von Frauen aus. Im Inneren dient die heterosexuelle Kleinfamilie als Keimzelle des Staates. Die Sicherung der Macht des Staates über alle Bürger_innen funktioniert somit über die Sicherung der Macht von Männern über Frauen. Es ist kein Zufall, dass der Aufstieg von parlamentarischen und außerparlamentarischen extrem rechten Kräften einhergeht mit Angriffen auf den freien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Deshalb verstehen wir reproduktive Selbstbestimmung nicht als isolierten Kampf, sondern als eine Querschnittmaterie, die im Kampf um eine befreite Gesellschaft eine zentrale Rolle einnimmt.

Die Politik im Inneren und die Militarisierung der EU-Außengrenzen sind zwei Seiten der selben Medaille: Christlich-konservative und völkisch-rechte Kräfte schließen sich zusammen, um in rassistischer Diktion eine militärische Abschottungspolitik durchzusetzen. Gleichzeitig sollen diejenigen Frauen*, deren Herkunft den rechten Machthabern genehm ist, neue Staatsbürger_innen und Arbeitskräfte gebären. Der Uterus wird so zur Produktionsstätte von neuen Mitgliedern einer imaginierten „Volksgemeinschaft“. Was für eine Scheiße!