Wie werden Abtreibungen durchgeführt?

Schwangerschaftsabbrüche im Rahmen der Fristenregelung werden medikamentös oder chirurgisch durchgeführt.

Ein chirurgischer Abbruch findet unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose statt. Der Muttermund wird leicht gedehnt, danach wird eine Absaugung durchgeführt. Diese dauert in etwa 5-10 Minuten. Komplikationen sind (unter guten medizinischen Bedingungen wie in Kliniken, Ärzt_innenpraxen oder Ambulatorien) extrem selten. Diese Art des Abbruchs wird von der 6.-14. Woche gemacht.

Ein medikamentöser Abbruch wird durch die Einnahme von Tabletten eingeleitet, und darf in Österreich trotz sehr niedriger Komplikationsraten derzeit nur in Krankenhäusern durchgeführt werden. Dabei wird am 1. Tag Mifegyne eingenommen, und am 3. Tag Prostaglandin. Diese Art des Abbruchs wird bis in Kliniken bis zur 9. Woche vorgenommen. Ein medikamentöser Abbruch ist mit Blutungen und Schmerzen verbunden, ähnlich wie eine heftige Menstruationsblutung.

Für weitere Informationen dazu empfehlen wir die Website von Gynmed – Ambulatorium für Schwangerschaftsabbrüche und Familienplanung: Chirurgischer Schwangerschaftsabbruch und medikamentöser Abbruch.

Ein medikamentöser Abbruch kann auch zuhause durchgeführt werden. Für ungewollt Schwangere in Ländern, wo Abbrüche illegal sind, ist das oft die einzige Möglichkeit, einen sicheren Abbruch durchzuführen. Es wird empfohlen, dass eine Freundin oder andere Vertrauensperson dabei ist. Weitere Informationen und eine genaue Anleitung dazu sind hier zu finden (auf Englisch und mehreren anderen Sprachen): Women on Waves.

Beide Methoden haben keine Auswirkungen auf die weitere Fruchtbarkeit wenn sie korrekt durchgeführt werden. Organisierte AbtreibungsgegnerInnen behaupten, dass ein Schwangerschaftsabbruch psychische und körperliche Folgen nach sich ziehen würde, was sie in ihrem Propagandamaterial „post abortion syndrome“ nennen. Tatsächlich existiert das „post abortion syndrome“ nicht: Wie im Journal der Amerikanischen Ärztevereinigung (JAMA) publiziert, gibt es derzeit keine glaubwürdigen Hinweise auf die Existenz des sogenannten „post abortion syndrome“. Vielmehr können moralischer Druck und Stigmatisierung der Entscheidung zum Abbruch sich negativ auf die Psyche auswirken. Deshalb müssen Schwangere unterstützt werden, egal welche Entscheidung sie treffen.